Direkt zum Hauptbereich

Hl. Gertrud von Helfta und die feuerige Liebe zu Jesus Christus


„Die Prophetin des inneren Lebens“ nannte einmal ein Theologe die Mystikerin Gertrud von Helfta, der die Nachwelt den Beinamen „die Große“ gab. Lange Zeit war diese Frau, die oft als größte deutsche Mystikerin bezeichnet wird, von anderen Namen verdrängt, so unter anderem von ihrer Namensgefährtin Gertrud von Hackeborn, ihrer langjährigen Lehrerin. Doch gerade im 20. Jh. erleben ihre Schriften eine Renaissance, vielleicht, weil sie so klar und verständlich in ihrer Sprache sind.

Gertrud kam am 6. Januar 1256 in Thüringen, möglicherweise in Eisleben, zur Welt. Schon mit fünf Jahren gaben die Eltern das Mädchen in das Zisterzienserinnenkloster in Helfta nahe Eisleben, dem  Gertrud von Hackeborn als Äbtissin vorstand. Kloster Helfta galt zu jener Zeit als das führende Frauenkloster im deutschsprachigen Raum. Gertrud war glücklich in diesem Haus und nahm, sobald sie das nötige Alter hatte, den Schleier.

Am 27. Januar 1281 hatte die 25jährige Gertrud ihre erste Christus-Vision. Von nun an sollten ihr bis zum Tod immer wieder innige Vereinigungen mit Christus zuteil werden, deren Verlauf und Empfindungen Gertrud ab 1289 schriftlich niederlegte. Für ihre Aufzeichnungen benutzte sie die lateinische Sprache, die sie im Kloster hervorragend erlernt hatte. In ihren mystischen Erlebnissen verlangte Gertrud immer wieder danach, für Christus sterben zu dürfen. Mit der Zeit lernte die junge Frau, diese Sehnsucht zu unterdrücken und gab sich von da an dem Wunsch hin, dass der Wille Gottes an ihr geschehe. Ihre glühende Gottesliebe schrieb Gertrud von Helfta in ihren Schriften „Gesandter der Gottesliebe“ und „Geistliche Übungen“ nieder. Gertrud trug im Mittelalter ganz entscheidend  zur Verehrung des Herzens Jesu bei, viele Anrufungen der Herz-Jesu-Litanei schrieb sie Ende des 13. Jh. nieder.

Gertrud von Helfta starb am 13. November 1302 in ihrem Kloster. Unvergessen sind ihre Worte: „Dir, Christus, vermähle sich mein Geist zu einem Geist, zu einem Orden, zu einem Willen, zu einer Liebe.“ Erst 1738 wurde Gertrud in den römischen Kalender aufgenommen; eine Heiligsprechung erfolgte nie.

Verehrung/Brauchtum: Gertrud von Helfta wurde allen Zeiten vor allem in jenen Ländern hoch verehrt, die der spanischen Krone unterstanden; deshalb ist sie wohl noch immer Schutzheilige von Peru und von Tarragona in Spanien.

Darstellung: Gertrud von Helfta ist als Nonne, manchmal auch als Äbtissin dargestellt. Auf fast alle Abbildungen ist ihr ein flammendes Herz, die feurige Liebe zu Jesus Christus symbolisierend, beigegeben. Weitere Attribute der Mystikerin sind Buch, Schreibfeder und Kruzifix; oft trägt sie sieben Ringe an der Rechten Hand. In der Benedikt-Kapelle im Zwiefaltener Münster hält Gertrud bei einer Statue von Christian von Riedlingen (1750) ein Spruchband in der Hand. Häufig fanden auch die Visionen Gertruds ihren Niederschlag in der Kunst.


Quelle: Heilige und Namenspatronen im Jahreslauf – Schauber-Schindler – Pattloch-Verlag

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Kommuniongebet "O mein Heiland, großer König"

O mein Heiland, großer König, Du bist bei mir eingekehrt, freudig trag' ich Dich im Herzen, dem die ganze Welt gehört. Sieh, nun sollst Du alles haben, was in meinem Herzen ist; alles leg' ich Dir zu Füßen, wie Du ja mein König bist. Lieber Herr, Du kamst vom Himmel auf die Erde einst herab, lebtest für uns Menschenkinder, starbst am Kreuz und lagst im Grab. Glorreich bist Du auferstanden, fuhrst empor zum Firmament; doch als Denkmal Deiner Liebe gabst Du uns dies Sakrament. Schenke mir nun deine Gnade, hilf mir durch Dein Fleisch und Blut, dass ich Deiner würdig werde, lebe heilig, fromm und gut. Lehr mich glauben, lehr' mich lieben, lehr' mich kämpfen für Dein Reich, dass mein junges Menschenleben Deinem Leben werde gleich. Christus, König aller Länder, aller Völker, aller Zeit, froh soll alle Welt Dir singen: Hochgelobt in Ewigkeit.

Die "unwiderstehliche" Vertrauens-Novene zum Herzen Jesu

Vertrauensnovene zum heiligsten Herzen Jesu An neun aufeinander folgenden Tagen sind nachstehende Gebete zu verrichten: 1. O mein Jesus, der Du gesagt hast: "In Wahrheit sage ich euch, bittet und ihr werdet empfangen, suchet und ihr werdet finden, klopfet an und es wird euch aufgetan werden", siehe, ich suche und klopfe an und bitte Dich um die Gnade... Vater unser ... Gegrüsset seist du Maria ... Ehre sei dem Vater ... Heiligstes Herz Jesu, ich vertraue und hoffe auch Dich! 2. O mein Jesus, der Du gesagt hast: "In Wahrheit sage ich euch, was immer ihr in Meinem Namen den Vater bitten werdet, das wird Er euch geben", siehe ich bitte Deinen Vater in Deinem Namen um die Gnade ... Vater unser ... Gegrüsset seist du, Maria ... Ehre sei dem Vater ... Heiligstes Herz Jesu, ich vertraue und hoffe auf Dich! 3. O mein Jesus, der Du gesagt hast: "In Wahrheit sage ich euch, Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen"

Du mein Schutzgeist Gottes Engel (Gebet zum Schutzengel)

Du mein Schutzgeist Gottes Engel weiche ,weiche nicht von mir . Leite mich durchs Tal der Mängel , Bis hinauf ,hinauf zu dir . Laß mich stets auf dieser Erde,deiner Führung würdig sein , Daß ich immer besser werde, Und mein Herz stets bleibe rein. Sei zum Kampf an meiner Seite, Wenn mir die Versuchung winkt, Steh mir bei im letzten Streite ,wenn mein müdes Leben sinkt. Sei in dieser Welt voll Mängel stets mein Freund und Führer hier! Du mein Schutzgeist Gottes Engel ,weiche ,weiche nicht von mir!