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Es werden Posts vom Februar, 2016 angezeigt.

Das soziale Reich Christi – Das soziale Reich des Herzens Jesu

Paradoxerweise im Frankreich des 19 Jahrhunderts entwickelte sich mit immer größerer Stärke die Idee, daß Jesus Christus über die Herzen aller Menschen herrschen und über diesen Weg eine „Soziale Herrschaft“ entfalten sollte. Paradox dabei ist, daß diese Idee an Kraft just in einer Zeit an Kraft gewann, als der antichristliche Liberalismus und die Feindlichkeit gegen die Kirche die französische Politik dominierten. Der Laizismus und der positivistische Atheismus breiteten sich immer mehr aus und konnten immer mehr auch die Öffentlichkeit prägen. Eine wahre Feindschaft entstand zwischen denen, die sich für die katholische Religion einsetzen und denen, die die Religion völlig in das Privatleben verdrängen wollten. Viele bemerkten wohl in dieser Auseinandersetzung, daß es sich in Wahrheit um einen regelrechten Kulturkampf ging: Sollte das gesellschaftliche Leben vom Geist des Christentums beseelt werden oder vom Laizismus und dem Atheismus. Ist die Problemstellung erstmal so formuliert,

Maria-Martha Chambon und die Andacht der Fünf Wunden Jesu Christi

Wenn man sich in die Geschichte der Herz-Jesu-Verehrung vertieft findet man immer wieder großartige Devotionsformen, die leider heute für viele unbekannt sind. Eine davon ist die Andacht der „Fünf Wunden Christi“. Diese geht auf die Erscheinungen des Herzens Jesu der Dienerin Gottes Maria-Martha Chambon (1841-1907), einer Laienschwester des Ordens der Heimsuchung (Salesianerinnen), dessen Mitglied auch die hl. Margareta Maria Alacoque war. Maria-Martha Chambon war eine einfache Frau, ungebildet, anfangs mit groben Umgangsformen und mit bäuerlicher Halsstarrigkeit. Aber sie war herzlich und gutmütig. Aus ihrem Leben gibt es viele lustige Anekdoten. Die Schulkinder liebten es, mit ihr zu scherzen und stellten ihr listige Fragen: „Schwester Maria-Martha, welche Farbe hatte der weiße Helmbusch Heinrich IV.?“ – „Ach Fräulein, da müssen sie Ihre Lehrerin fragen, ich bin nicht in die Schule gegangen“ – „Schwester Maria-Martha, kennen Sie das Buch Don Quichotte?“ – „Nein, Fräulein, ich kann j

Begriff und Zweck des Fastens

Das Fasten ist ein ebenso wesentlicher Teil des kirchlichen Lebens wie das Beten. Es hat seinen Grund in der bösen Begierlichkeit, die auch nach der Taufe noch bleibt. Sein Zweck ist die Bezähmung der Begierlichkeit, damit der Geist die Herrschaft behaupten und Gott dienen kann. Alles, was zur Bezähmung der Begierlichkeit und zur Förderung der Übermacht des Geistes im Gehorsame gegen den Willen Gottes geschieht, ist Fasten im weiteren Sinne des Wortes. Jede Unterdrückung eines Verlangens nach Vergnügen und Ergötzung ist ein Fasten, wenn sie in der Liebe Gottes ihren Grund und die Förderung dieser Liebe zum Zweck hat. Jede willige Ertragung eines Ungemachs, das der Sinnlichkeit lästig und zuwider ist, gehört zum Fasten. Das friedliche Auskommen mit reizbaren und unverträglichen Menschen, die Unterdrückung jedes unnötigen Verweises, das Schweigen bei Schmähungen, die ungerecht über uns ergehen, das Zufriedensein mit dem Wenigern und Schlechtern – das alles gehört zum Fasten im weiteren