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Es werden Posts vom November, 2011 angezeigt.

Die Herz-Jesu Verehrung lässt uns hindurch auf den Wassern des Lebens gehen

Der Selige Hermann Joseph fasst in folgenden Strophen seines Herz-Jesu-Liedes das Ziel der Verehrung des Göttlichen Herzens: Welche Lieb hat dich bezwungen! Welcher Schmerz hat dich durchdrungen, Als Du ganz dich hast enteignet Und uns liebend zugeeignet, Dass nicht dem Tod erliegen wir. O wie bitter, ohne Milde, War der Tod, der herzlos wilde, Der das Heiligtum erstrebte, Drin des Weltalls Leben lebte; Dich treffend, Herz voll Süßigkeit. Zieh mein Herz zu deinem Herzen; Dass geheilt in Reueschmerzen; Es nicht bleib´ in ferner Weite; Schließ es ein in deine Seite; Dass es in dir sich finde neu! Die Herz-Jesu Verehrung, so wie sie im Mittelalter praktiziert wurde, bestand aus der Betrachtung des leiblichen, von der Lanze verwundeten Herzen, sowie die Betrachtung des geistigen, von Liebe und Schmerz verwundeten Herzens. Herz-Jesu-Andacht, Lobpreis, Gegenliebe und Mitleid, Bitte und vollkommene Hingabe waren die Übungen, die zu einer immer tieferen Vereinigung mit dem Herzen des Erl

Blicken wir zum durchbohrten Herzen auf

„Herz Jesu, mit der Lanze durchbohrt, erbarme Dich unser.“ Diese Anrufung aus der Herz Jesu Litanei erinnert uns an die Szene der Passion Christi, in der der römische Zenturio Longinus mit seiner Lanze das Herz des Erlösers durchsticht: „Als sie aber zu Jesus kamen und sahen, daß er schon tot war, zerschlugen sie ihm die Beine nicht, sondern einer der Soldaten stieß mit der Lanze in seine Seite, und sogleich floß Blut und Wasser heraus“. (Joh, 19, 33, 23). Diese Stelle aus dem Johannesevangelium ist die biblische Grundlage für die Herz-Jesu Verehrung: Das durchbohrte Herz, aus dem die Gnade, das Heil, die Erlösung auf die Menschen zuströmt. Longinus selbst war entsprechend der Tradition einer der ersten Menschen, die in diesem Strahl standen, sich bekehrten und bekannten: „Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.“ (Matthäus 27,54). Dieses Gesetz der Gnade wird bis zum Ende der Zeiten fortbestehen. Wir müssen uns im Strahl, der aus der offenen Wunde fließt, stellen, um geheilt zu werd

Der Heilige Rock, die Heilige Helena und Trier

Der Heilige Rock, die Tunica Christi, wurde nach Trier durch die heilige Helena, die Mutter von Kaiser Konstantin, gebracht. Trier (Augusta Treverorum) war eine der Residenzen der Kaiser im westlichen Teil des Römischen Reiches und wurde als das „Rom des Nordens“ bezeichnet. Bevor Konstantin nach Rom zog und zum Kaiser nach der Schlacht an der Milvischen Brücke im Jahr 312 ausgerufen wurde, wohnte er mit seiner Mutter Helena in der Moselstadt. Es ist gesichert, dass sie zwischen 307 und 312/313 in Trier gelebt haben. In die Geschichte des Christentums ging die heilige Helena insbesondere durch Ihre Auffindung des Wahren Kreuzes, der Heiligen Nägel und weiterer Passionsreliquien bei Ihrer Wallfahrt ins Heilige Land in den Jahren 326-328 ein.  Eine der wichtigsten Reliquien war der „Ungeteilte Rock“, den sie für Trier bestimmte. Diese Stadt wurde besonders von der heiligen Helena begünstigt, die ebenso ihr einen  Heiligen Nagel, eine bedeutende Kreuzreliquie und vor allem ein

2012: 500 Jahre Trierer Heilig-Rock-Wallfahrt

Vom 13. April bis zum 13. Mai 2012 wird die Tunica Christi, der Heilige Rock, im Trierer Dom gezeigt werden. Dies geschieht fast auf den Tag genau der ersten Zeigung vor 500 Jahren. Im Jahr 1512, während eines Reichstages, bestand Kaiser Maximilian I. darauf, die Tunica Christi zu sehen, die schon damals in einem Reliquiar verschlossen war. Am 14. April wurde der große Kasten, in dem sich die Reliquie befand, aufgemacht, um diese in privatem Rahmen zu zeigen. Wenige Tage danach, am 22. April 1512, wurde der Reliquienschrein über dem Hochaltar geöffnet und für den 2. Mai eine dreitägige öffentliche Anbetung anberaumt.  Somit begann die inzwischen jahrhundertelange Tradition der Heilig-Rock-Wallfahrt. Zunächst fanden die Wallfahrten jährlich statt, ab 1515 wurden alternierend zur Aachener Heiligtumswallfahrt im sieben-jahren-Zyklus organisiert – falls das aufgrund von Kriegswirren überhaupt möglich war. In späteren Jahrhunderten wurden die Zeitabstände deutlich größer.