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Es werden Posts vom November, 2018 angezeigt.

Die Bekehrung des Herzens im Bereich der Familie

Jorge A. Kardinal Medina Estévez Es ist eine objektiv wahrhafte Beurteilung, dass die (Institution der) Familie in nicht wenigen Teilen der Welt eine echte und tiefe Krise durchläuft. Angesichts dieser Tatsache, wäre es keine weise Haltung, sie zu verkennen oder kleinzureden: man muss sie wahrnehmen, ihre Ausmaße und Größe versuchen zu ermessen und sich bemühen, Mittel zu finden, sie zu überwinden. Das ist der Zweck dieses Heftes „Vorrangige Option für die Familie“, das ich hier vorstelle. Die Krise der Familie ist nicht die einzige, die die Welt heute bekümmert. Es gibt andere und nicht selten zeigen sich wechselseitige Verhältnisse und Zusammenhänge zwischen ihnen. Wir denken da, zum Beispiel, an die Anwendung der Falschheit in all ihren Formen als ein legitimes Mittel zur Bewältigung von schwierigen Situationen, an die Vermehrung egoistischer Vorgehensweisen, an die skandalösen Unterschiede zwischen denjenigen, die einen maßlosen und sogar luxuriösen Wohlstand genießen, und d

Die Kirche und die christliche Kultur

Plinio Correa de Oliveira Es wäre eine arge Täuschung zu meinen, die Erziehungsarbeit der Kirche sei nur individuell und auf die Heranbildung christlicher Persönlichkeiten gerichtet, nicht aber auf Völker, Zivilisationen und Kulturen. In Wirklichkeit hat Gott den Menschen als soziales Wesen geschaffen und ihn dazu bestimmt, in Gemeinschaft mit anderen an der gegenseitigen Heiligung zu arbeiten. Deshalb machte er ihn auch beeinflußbar. Wir spüren alle durch den Geselligkeitstrieb in uns die Neigung, unsere Ideen in gewissem Masse anderen mitzuteilen und Anregungen von ihnen zu bekommen. Das gilt für die Beziehungen von Mensch wie für die vom einzelnen zur Gesellschaft. Die Umwelt, die Gesetze und Institutionen, in denen wir leben, üben ihren Einfluß auf uns aus, haben eine pädagogische Wirkung auf uns. Diesem Milieu und seiner Denkweise, die den Manschen durchdringt wie durch Osmose und wie durch die Haut, sich notfalls völlig zu entziehen, ist das Werk einer hohen und schwieri

16. November – Zum Fest der Hl. Mechthild von Hackeborn

Foto: Wolfgang Sauber - Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0 Aus der Ansprache von Papst Benedikt XVI. am 29. September 2010 Mechthild wird 1241 oder 1242 auf Burg Helfta geboren; sie ist die dritte Tochter des Freiherrn. Mit sieben Jahren besucht sie mit der Mutter ihre Schwester Gertrud im Kloster Rodersdorf. Von dieser Umgebung ist sie so fasziniert, dass sie innig wünscht, ihr anzugehören. Sie tritt als Klosterschülerin ein und wird 1258 Nonne in dem Konvent, der in der Zwischenzeit nach Helfta übergesiedelt ist, auf das Anwesen derer von Hackeborn. Sie zeichnet sich aus durch Demut, Eifer und Liebenswürdigkeit, durch Reinheit und Unschuld des Lebens, durch Vertrautheit und Tiefe, mit denen sie die Beziehung zu Gott, zur Jungfrau Maria, zu den Heiligen lebt. Sie ist mit hohen natürlichen und geistlichen Eigenschaften ausgestattet: »Wissen, Intelligenz, Kenntnis von Sprache und Literatur, eine wunderbar liebliche Stimme: Unter all diesen Voraussetzungen konnte sie für das Kloste

Zum Fest der Allerheiligen - Ist es unvereinbar mit der Heiligkeit, adelig zu sein und das Leben eines Adeligen zu führen?

Plinio Correa de Oliveira Das heutige Unverständnis gegenüber dem Adel und analogen traditionellen Eliten rührt zum großen Teil von der geschickten, wenn auch völlig unsachlichen Propaganda her, welche die Französische Revolution gegen sie geführt hat. Die ernsthafte Geschichtsschreibung hat mit wachsendem Erfolg jene Propaganda bekämpft, die während des XIX. und XX. Jahrhunderts unaufhörlich von ideologischen und politischen Nachfolgeströmungen jener Revolution genährt und unterhalten wurde. In gewissen Bereichen der Meinungsbildung jedoch besteht sie auch noch weiterhin fort. Es ist daher nicht ganz unwichtig, wenn der vorliegende Band sich dazu äußert. Nach Meinung der Revolutionäre von 1789 bestand der Adel hauptsächlich aus Genießern des guten Lebens, welche ehrenvolle und bedeutende wirtschaftliche Privilegien innehatten, die es ihnen erlaubten, nach Herzenslust von den Werten und Verdiensten zu leben, die ihre fernen Vorfahren erworben hatten; da her konnten sie sich de