Direkt zum Hauptbereich

Posts

Es werden Posts vom Februar, 2015 angezeigt.

Der zwölfjährige Jesus im Tempel

„Seine Eltern zogen alljährlich zum Osterfeste nach Jerusalem. Als er zwölf Jahre alt war, pilgerten sie der Festsitte gemäß hinauf nach Jerusalem. Als die Tage vorüber waren, machten sie sich auf dem Heimweg. Der Jesusknabe aber blieb in Jerusalem zurück, ohne dass seine Eltern es merkten. In der Meinung, er sei bei der Reisegesellschaft, gingen sie eine Tagreise weit und suchten ihn unter den Verwandten und Bekannten. Da sie ihn aber nicht fanden, kehrten sie nach Jerusalem zurück und suchten ihn dort. Nach drei Tagen fanden sie ihn im Tempel. Er saß mitten unter den Lehrern, hörte ihnen zu und stellte Fragen an sie. Alle die ihn hörten, staunten über sein Verständnis und seine Antworten. Da sie ihn erblickten, verwunderten sie sich. Seine Mutter sagte zu ihm: „Kind warum hast du uns das Getan? Siehe dein Vater und ich haben dich mit Schmerzen gesucht!“ Er erwiderte ihnen: „Warum habt ihr mich gesucht? Wusstet ihr nicht, dass ich in dem aufgehen muss, was meines Vaters ist

Paulus und du!

Während noch die vom Blute des Erzmärtyrers Stephanus geröteten Steine vor den Toren Jerusalems lagen, verwandelte Saulus mit dem Hohen Rat. Dann bestieg er mit seinen Begleitern die Pferde und sprengte mit fliegender Eile nach Damaskus. Nur ein Gedanke, ein Ziel verfolgte er: Die Nazarener müssen vom Grund aus vernichtet werden. Saulus war ein Mann, dessen Charakter keine Halbheiten ertragen konnte. Dem, der Herzen und Nieren erforscht, den er verfolgte, dem war der blinde Stürmer mit seiner ehrlichen, aufrichtigen Gesinnung dennoch wertvoll, lieb und teuer. Voll unendlicher Liebe, erfüllt von unergründlicher Barmherzigkeit, wollte er ihn gürten mit den Banden der Liebe, der Leiden und der Gnade. Der Verfolgte, der von Saulus Verhasste wollte ihn für seine Sache umformen, umbilden, arbeiten sehen. „Saulus, Saulus, warum verfolgst du mich?“ Heilands-, Erlöserworte! Wie Hammerschläge fallen sie auf Saulus ein. Vom wunderbaren Glanze göttlicher Herrlichkeit an seinen Augen geblendet,

„Was wächst, macht keinen Lärm“

                 (Kloster Beuron) „Ruhig willst du werden? Werde Stark! Nur die Starken sind ruhig.  Mit den Schwachen spielt der Wind. Und lebendig willst du sein? Schaffe still! Nur durch viel innerliches Ringen wird die Seele reich an Leben, an schöpferi- schem Leben.“ Und wachsen willst du und groß und grö- ßer werden? Merke dir: Nur Geschaffenes wachsen, Gott ist immer Groß. Aber nur der Mensch, der aus sich etwas machen will, der groß und größer werden will vor der Erde, braucht den Lärm, weil man ihn sonst nicht sieht und nicht beachtet. Groß scheinen will er vor der Welt. Darum braucht er Reklame, Licht und Lärm. Lohnt sich das? Du willst wachsen und groß werden vor Gott. Dazu brauchst du keine Reklame, kein Licht, keinen Lärm. Werde nur klein vor den Menschen und dir! Tu deine Pflicht so ganz still, so ganz treu! So wächst du vor Gott. So wirst du groß vor ihm. Was vor Gott und für Gott wächst macht keinen Lärm.

Nächstenliebe

Nicht der Name macht die Würde des Christen aus. Es hilft den Christen nichts, Christ zu heißen, wenn er es nicht auch durch seine Werke zeigt. Der Mensch ist nicht zu beurteilen nach dem, was er weiß, sondern nach dem, was er liebt. Nur die Liebe macht ihn zu dem, der er ist. Herr, gib mir die Kraft, alles zu tun, was du verlangst. Dann verlange von mir, was du willst. Wir müssen unsern Nächsten lieben, entweder weil er gut ist oder damit er gut werde. Hl. Augustinus Quelle: Einkehr für die Seele – St. Benno-Verlag, Leipzig

Apostolat: unsere Aufgabe

„Es ist Idee und Aufgabe der katholischen Kirche, nach allen Seiten Raum und Zeit zu umspannen, um dadurch auch die Mission in allen Gegenden der Erde nach Kräften zu unterstützen. Es ist die Schuld der Mitglieder der Kirche, dass unsere heilige Religion noch nicht die Verbreitung erlangt hat, die sie in der Tat haben soll.“                              (P.A. 1876) Jedem Menschen, den Christus durch die Taufe in sein Reich beruft und zur Teilnahme am allgemeinen Priestertum befähigt, legt er auch die Pflicht auf, mitzuhelfen, dass der Gedanke an die Erlösung durch Christi durch Christi Kreuz und die Heiligung durch seine Gnade in aller Welt aufleuchte und bekannt werde. Wie schwer muss darum einen jeden die Verantwortung drücken, wen in seiner nächsten Umgebung in religiöser Beziehung alles wüst und leer ist. „Jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird selig werden. Wie aber werden sie, die Heiden, den Herrn anrufen, an den sie nicht glauben? Wie werden sie an den H

„Zurückgewichen bin ich nicht!“

„Retrorsum non abii“ (Is. 59, 5) Dieses Wort legt die heilige Kirche dem leidenden Heiland zu Beginn (am Montag) der Karwoche in den Mund. Er spricht darin seine Bereitschaft aus, immer und überall dem Willen seines Vaters zu folgen, mag es auch noch so schwer sein. Wäre das nicht ein Gedanke für uns – für unsere Seele, die Gott gehört, die von ihm ausgegangen ist, die zu ihm zurückkehren muß?  Meine Seele – mein Leben soll vorwärts gehen: - vorwärts zu Gott, nicht rückwärts zur Sünde! – Vorwärts zum Sieg, nicht rückwärts zum Zagen! – Vorwärts zur Arbeit, nicht rückwärts zum Klagen! Jeder Tag – auch der heutige, soll für uns ein Höhepunkt sein, - ein Anfangspunkt eines neuen, besseren Christenlebens, von dem aus es niemals rückwärts oder abwärts, sondern immer vorwärts, immer aufwärts gehen soll ... Wie würde es sein, wie müsste es werden, wenn wir uns immer, jeden Tag von neuem sagen würden, sagen könnten, ohne Lüge, ohne Verdrehung: Zurückgewichen bin ich nicht,

Liebe zum Kreuz

Merkwürdig! Solange Maria und Josef nach ihrer Vermählung allein lebten, war ihr Leben wohl arm. Aber ruhig und ohne Leid. Kaum jedoch tritt das Gotteskind in Sicht, da melden sich Unruhe, Leid und Kreuz. Denken wir nur an Bethlehem, an Ägypten, an den verlorenen Jesusknaben im Tempel, an die Nachstellung während der Lehr- und Wanderjahre, an das Kreuz auf Golgotha. Es ist wirklich so: Jesus kommt nie gern allein. Er fühlt sich gleichsam nur wohl, wenn in seiner Umgebung sich auch Leid und Kreuz zeigen.  Was Jesus so wohlgefällt, darf uns das schrecken? Wahre Liebe zum Gekreuzigten ohne Liebe zum Kreuz ist nicht denkbar. Je mehr Verdemütigung und Leiden, desto mehr Glorie im schönen Himmel. (Nach P. Wegener) Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD – St. Gabriel-Verlag, Wien

Lerne dich selbst kennen!

Lerne dich selbst kennen! Es ist nicht leicht, aber es lohnt sich. Denke oft und gründlich nach über deine guten und schwachen Seiten! Jene, um sie entschiedener zu pflegen, diese, um sie  gründlicher zu bessern. „Die einfachste Methode, sich selbst der Hauptsache nach kennen zu lernen, besteht darin, dass man täglich bei den einzelnen Handlungen ehrlich sein Gewissen erforscht, warum man dies getan hat, was der eigentliche Beweggrund gewesen sei“  (A. Stolz). Die Kenntnis deiner selbst, sowie der Gedanke an die Verantwortung vor Gott über den rechten Gebrauch aller Anlagen und Fähigkeiten bewahrt dich vor Überschätzung, aber auch vor Unterschätzung deiner selbst. „Das Unglück vieler Menschen kommt meist daher, dass sie aus ihren Grenzen herauswollen“  (Herwig). „So stolz der Mensch auch sonst auf seine Geisteskräfte ist, so gerne ist er bereit, sie herabzusetzen, sobald man ihm vorhält, dass sie stark genug seien, um ihn zum Herrn seines Geschickes und seiner Vollkommenhe

DAS GEBET...

Das Gebet hat große Kraft, das ein Mensch verrichtet nach besten Können: Es macht ein bitteres Herz süß, ein trauriges froh, ein armes reich, ein törichtes weise, ein verzagtes kühn, ein schwaches stark, ein blindes sehend, ein kaltes brennend. Es zieht den großen Gott in ein kleines Herz. Hl. Gertrud von Helfta

Wenn ich´s bedenke!

„Wenn ich's bedenke…! Wie viele der Wege, der harten, der langen Bin ich schon auf blutenden Füßen gegangen, Und hatte kein Licht und hatte keinen Schein! Und wanderte, einsam, verlassen, allein . . . Und wusste nur dieses: Es muß wohl so sein! Doch – da kam ich dann endlich zur Wegeswende Und meinte, nun sei meine Kraft am Ende, Da fand ich den Einen, der vor mir gegangen Auf einsamen Wegen, den harten, den langen, Mit blutenden Füßen, vom Kreuze beschwert! Da wurde mein Leiden in Freude verkehrt! Wenn ich's bedenke…“  (Anna Freiin von Kraue) Du bist unser Vorbild, unser Trost, unsere Hilfe durchs Erdenleben Gott entgegen. „O Du in das armselige Gewand unseres Fleisches gekleideter Gottessohn!“   (P. A.) „Wer mir nachfolgen will, der nehme sein Kreuz auf sich und folge Mir nach.“   (Mk. 8, 34.) Quelle: Weggeleit – P. Jakob Koch SVD. – St. Gabriel-Verlag, Wien

Wahr sein!

Wir müssen in die Schule desjenigen gehen, der von sich selbst sagen konnte: „Ich bin die Wahrheit.“ Nicht nur, daß er die Wahrheit gab und sprach, nein, mehr als das: Er war die Wahrheit, die lebendige verkörperte Wahrheit. Wir müssen wahr sein und in Jesu Nachfolge Wahrheit lernen. Wahr sein gegen uns selbst. Das ist kein leichtes Stück Arbeit. So vieles wirkt auf uns ein und will uns in Selbsttäuschung wiegen. Man kann sogar sehr und wahr gegen sich selbst sein und sich über den eigenen inneren Zustand die sich schmeichelnsten Dinge vortäuschen, sich selber fliehen und vor Erkenntnis des eigenen Inneren fortlaufen, weil man die wirklichen Fehler nicht sehen mag. Es liegt ein guter Teil Selbstsucht darin, die das kleine und doch so große „Ich“ im schönsten Lichte sehen möchte und sich vor der Erkenntnis so vielfacher Armseligkeiten und Schwäche täuscht. Wir kennen die anderen, namentlich in ihren Schattenseiten, viel genauer als uns selbst. Wir urteilen über sie auch vie

Der Wert einer Seele

Eine Seele, „Die ganze Welt wiegt den Wert einer einzigen Seele nicht auf!“  (Hl. Gregor) „Die Seele ist Gottes Ebenbild und Gottes Odem; lerne hier o Mensch, dein Würde kennen, deinen Adel!“  (Hl. Ambrosius) „Gottes Sohn hat sein Blut für dich vergossen, o Seele, so viel bist du wert! Erhebe dich, o Seele! So viel bist du wert, um solchen Preis hat er dich erkauft! Zähle die Tränen, die er geweint, die er empfunden, die Dornen, die ihn durchstochen, die Nägel, die ihn durchbohrt, die Blutstropfen, die er vergossen!! Betrachte den Galgen, an dem er gehangen, an den er seinen guten Namen geheftet, an dem er sein Leben verhaucht, sein Seele für deine Seele hingegeben hat! Alles das sagt dir, o Seele; Soviel bist du wert!“   (Hl. Augustinus) Frage dich, ob es genug ist, was du zum Heile deiner eigenen Seele, sowie der Seelen deiner Verwandten und anderen Menschen tust. Könntest du, müsstest du nicht vielleicht mehr tun? „Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganz

Tagesgedanke

Des Menschen Heimat ist Gott, und dem Geheimnis von Gottes Liebe verdankt er seine Entstehung. Der Mensch ist ein Bild Gottes und ein Partner aller Kreaturen der Welt. Hl. Hildegard von Bingen (1098-1179), Abtissin, Mystikerin   Quelle: Das Wort Gottes für jeden 

IS-Massenmord an ägyptischen Christen

Die Terrorgruppe „Islamischer Staat“ hat in Libyen 21 ägyptische Kopten enthauptet und am Sonntagabend ein Video der Bluttat ins Internet gestellt. Dazu erklärt der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder: "Mit Entsetzen und Empörung habe ich von der grausamen Hinrichtung der Gruppe koptischer Christen durch Anhänger der Terrormiliz IS in Libyen erfahren. Besonders abstoßend ist, dass die Terroristen ihre Tat auch noch gefilmt und im Netz veröffentlicht haben. Mit dem Titel des Films ‘Eine in Blut geschriebene Nachricht an die Nation des Kreuzes‘ machte der IS deutlich, dass die Kopten nur deshalb ermordet wurden, weil sie dem christlichen Glauben angehören. Die Terroristen zeigen mit ihren Bluttaten immer wieder, dass sie die freie Welt einschüchtern und die Meinungsfreiheit abschaffen wollen. Gleichzeitig führen sie einen Vernichtungsfeldzug gegen andere Religionen und gegen Muslime, die das radikale Gedankengut der Islamisten nicht teilen. Nun richtete d

Am Heiligtum der Familien!

„Nein, der Messias feiert nicht während seines langen Aufenthaltes in Nazareth. - Er ist voll und ganz an der Arbeit. Er kam, um das Heiligtum des Reiches Gottes auf Erden aufzurichten. Da baute er zuerst am Heiligtum der Familie. - Er kommt, um den Menschen zu beglücken und zu beseligen. Da wendet er seine erste Sorge der Familie zu; denn sie ist die Lebenswurzel der Menschheit, die Lebenszelle der Gesellschaft, der Kirche und des Staates. Das Christentum ist aus der Familie herausgeboren, damit die Familie aus dem Christentum neu geboren werde, wie der erste Segen des Schöpfers der Familie galt.“ (1. Mos. 1, 28.) (Bischof von Keppler) Jede Familie sollte sein: ein Heiligtum, ein Tempel des Heiligen Geistes, wo nach den Worten des Apostels „ein auserwähltes Geschlecht, ein heiliges Volk, ein königliches Priestertum“ ( 1. Petr. 2, 9) wohnen soll. - Glücklich die Familie, von der man auf die Frage: Was herrscht hier für ein Geist? Sagen kann: Der Heilige Geist! - Wo sind dein V

Denk an die Ewigkeit!

Wohl kein Gedanke ist geeigneter, den Menschen in die Treue gegen seinen heiligen Glauben zu befestigen, oder wieder zum Glauben zurückzuführen, als der Gedanke an die Ewigkeit. Einer der berühmtesten und eifrigsten Kirchenfürsten des 18. Jahrhunderts war Dominik Mansi. Als lebenslustiger Student bekümmerte er sich wenig um die Wahrheiten des Heils, sondern stürmte leichtsinnig ins Leben hinein. Eines Tages kam er an einer Kirche vorbei, in welcher gerade gepredigt wurde. Die Neugierde drängte ihn, einzutreten und zu hören, was gesagt wurde. Ein Pater predigte gerade über das Jenseits und rief die Worte aus: „O Ewigkeit, die kein Ende nimmt!“ Nach einigen Minuten verließ der Student wieder das Gotteshaus, um seinen Vergnügungen nachzugehen. Aber immer wieder tönte es in seinen Ohren: „O Ewigkeit, die kein Ende nimmt!“ Er versuchte den Gedanken auszuschlagen und seinen Geist durch Zerstreuungen abzulenken; Aber der Gedanke wollte ihn nicht mehr verlassen. Ganz missmutig ging er n

Großmut und Hochherzigkeit

Herr, du bist niemals vor dem Opfer zurückge- wichen. Dein Herz wurde weit vor der Größe des Vaters und vor der unabsehbaren Schar der Menschen, denen es gut sein sollte. Vermehre unsere Großmut! Wir neigen im- mer dazu, uns der Ganzhingabe zu entziehen. Zerreiße die Fesseln, mit denen Kleinmut unsere Liebe erdrosseln wil. Wenn unsere persönlichen Interessen uns in Anspruch nehmen oder kleine Schwierig- keiten uns niederdrücken, mache uns bewusst, wie groß der Vater ist und wie wichtig das Heil der Menschen. Mache uns hochherzig, wie du es bist, damit unser Herz nicht mehr kleinlich rechnet und in seiner Enge gefangen bleibt, sondern dass wir auf den unendlichen Gott schauen, den wir lieben und dem wir dienen sollen. Mach, dass die ewige Bestimmung der Men- schen unsere Sorge werde. Nimm von uns alle Mittelmäßigkeit, alle Verstiegenheit und selbstsüchtigen Bedenken. Mach uns immer großmütiger und eifriger. P. J. Galot

Der Gott des menschlichen Herzens

Lassen sie den Herzen einen weiten Horizont und engen Sie es nicht zu sehr ein durch Wünsche nach Vollkommenheit. Da genügt ein (einziger) guter, entschlossener, sehr beständiger Wunsch ... und der muß mit dem Wasser de heiligen Gebets oft begossen werden. Wir müssen sehr sorgsam darauf achten, diesen Wunsch in unserem Garten zu hegen, denn er ist der Baum des Lebens.  Aber es gibt gewisse Wünsche, die das Herz tyrannisieren, sie wollen, dass nicht unsere Pläne durchkreuze, dass wir in keine Finsternisse geraten, sondern alles im vollen Licht des Mittags liege; sie möchten was unsere Übungen angeht, nur Angenehmes, ohne Widerwillen und Widerstand, ohne Zerstreuungen. Und wenn uns eine innere Versuchung überkommt, sind diese Wünsche nicht damit zufrieden, dass wir nicht zustimmen, sondern möchten, dass wir die Versuchung überhaupt nicht merken.  Solche Wünsche sind so empfindlich, dass sie nicht damit zufrieden sind, wenn man uns saftige und nahrhafte Speise vorsetzt, s

Im innersten Leben

IM INNERSTEN LEBEN Der Mensch ist dazu berufen, in seinem innersten zu leben und sich selbst so in die Hand zu nehmen, wie es nur von  hier aus möglich ist; nur von hier aus ist die rechte Auseinandersetzung mit der Welt möglich, nur von hier aus kann er den Platz in der Welt finden, der ihm zugedacht ist. Hl. Edith Stein Quelle: Einkehr für die Seele St. Benno-Verlag, Leipzig

Echo des Erbarmens

Herr, lass uns in der Liebe, die du so überströmend den Menschen erwiesen hast, eine Offenbarung der Liebe des Himmlischen Vaters erkennen. Du selbst hast gesagt, dass du deine Lehre vom Vater empfangen hast und dass deine Wunder seine Werke sind. Hilf uns, dass wir in der Erhabenheit deiner Lehre die Gedanken des Vaters erkennen, die Licht sind und erleuchten; dass deine Wundertaten die unaussprechliche Vatergüte ausstrahlen, die sich in einem Strom von Wohltun über die Menschheit ergießen will. Die Sorge um deine Jünger und das Erbarmen, das du den Sündern erwiesen hast, soll für uns das Echo der erbarmenden, sorgenden Güte des Vaters sein. Du hast dich so hochherzig für uns geopfert; lass uns darin die große Liebe des Vaterherzens erkennen, das beschlossen hatte, den Sohn für das Glück aller, die ihn beleidigt hatten, hinzugeben. Wenn wir den Vater in deinen Worten, in deinem Tun und in deinen Empfindungen begegnen, dann lass

Meditation und Kontemplation

Das Wort Meditation kommt in der Heiligen Schrift häufig vor und will nichts anders sagen als ein aufmerksames und wiederholtes Nachdenken, das geeignet ist, gute oder schlechte Empfindungen in uns zu erzeugen... Jede Meditation ist ein Nachdenken, aber nicht jedes Nachdenken ist Meditation. Oft haben wir Gedanken, denen der Geist sich planlos oder ohne irgendeine Absicht zuwendet, nur in der Art eines bloßen Vergnügens, ähnlich wie wir gewöhnliche Insekten bald hier, bald da auf Blumen fliegen sehen, ohne daß sie etwas aus ihnen herausholen. Solch eine Art Nachdenken kann, so aufmerksam es auch sein mag, nicht den Namen Meditation beanspruchen, sondern muß schlicht Denken genannt werden. Manchmal denken wir auch aufmerksam über etwas nach, um Ursache, Wirkungen, Eigenschaften kennenzulernen, diese Art Denken heißt Forschen. Aber wenn wir an die göttlichen Dinge denken, nicht um sie zu erforschen, sondern um sie zu empfinden, so heißt das meditieren. Kurz gesagt befassen

Deine Gnade

Nimm hin, o Herr, meine ganze Freiheit. Nimm mein Gedächtnis, mein Verstand, meinen ganzen Willen.  Was ich habe und  besitze, hast du mir geschenkt.  Ich stelle  es dir wieder ganz und gar zurück und  übergebe alles dir, dass du es lenkest nach deinem Willen.  Nur deine Liebe schenke mir mit deiner Gnade, und ich bin reich genug und suche nichts weiter. Hl. Ignatius von Loyola Quelle: Einkehr für die Seele – St. Benno-Verlag, Leipzig

Rückkehr nach Nazareth

Als Herodes gestorben war, siehe, da erschien dem Joseph in Ägypten im Traum ein Engel des Herrn und sprach: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und zieh in das Land Israel. Denn die dem Kinde nach dem Leben strebten, sind gestorben.“ Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter und zug in das Land Israel. Als er aber vernahm, dass Archelaus an Stelle seines Vaters Herodes in Judäa regiere, fürchtete er sich, dorthin zu gehen. Auf eine Weisung hin, die er im Traume erhielt, zog er in die Landschaft Galiläa und ließ sich in einer Stadt mit Namen Nazareth nieder. So sollte sich das Prophetenwort erfüllen: „Er wird ein Nazarener heißen.“ (Math. 2, 19 – 23) Suche immer zuerst das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit; das übrige wird dir dann niemals mangeln. - Überlaß dich ganz der Vorsehung Gottes, und zwar unter allen Umständen und zu jeder Zeit deines Lebens. Bitte Jesus und Maria, immer den Entschluss, den sie dir eingeben, zu segnen. Im Epheserbrief führt P

Gott allein ist des Menschen Sinn

Deine Aufgabe auf Erden ist die Erfüllung des göttlichen Willens. Dazu hat dich Gott erschaffen. Das ist die Aufgabe, die Er dir ins Leben  mitgegeben hat. Darüber wird Er einmal mit dir ins Gericht gehen und das Urteil Fällen. Das wird Grundlage und Umfang deiner ewigen Seligkeit ausmachen . . . Daraus ergeben sich trostvolle Folgerungen: Es kommt nicht auf kurzes oder langes Leben an, nicht auf Gesundheit oder Siechtum . . . - Es kommt nicht auf Amt und Würde an, nicht auf vornehme Arbeit oder hohe Stellung . . . - Es kommt nicht darauf an, was die Menschen mit dir machen, wie sie mit dir umgehen, ob sie dich ehren oder schmähen, ob sie dich verachten oder lieben, ob sie sich um dich kümmern oder dich achtlos am Wegrand liegenlassen . . . - Es kommt nicht darauf an, ob du in einer Großstadt oder in einer Wüste, im Getöse der Welt oder in der Stille eines Klosters dein Leben verbringst . . . Wenn du nur immer, überall, in allem Gottes heiligsten Willen erfüllst; dann hast du

Angst vor Christus als Richter?

Am Ende der Kirchenjahres bzw. Anfang Advent wurde uns Christus vorgestellt als der Richter, der kommen wird und Rechenschaft verlangt. In vielen alten Kirchen in Rom oder Ravenna ist Jesus Christus in der Apsis dargestellt als der Weltenrichter und in der Sixtinischen Kapelle zeigt das Altarbild von Michelangelo das Jüngste Gericht. Muss ich also Angst haben vor Jesus Christus, der wiederkommen wird „zu richten die Lebenden und die Toten?“ Ich möchte einen Vergleich bringen, wohlwissend, dass Vergleiche immer hinken. Wenn ein Schüler im Unterricht immer anwesend ist. Wenn er seine Hausaufgaben macht und Probleme, die sich auftun mit dem Lehrer bespricht, dann braucht er vor der Prüfung keine Angst zu haben. Es bleibt sicherlich eine gewisse Spannung oder auch Furcht, denn er weiß, dass die Prüfung eine große Bedeutung für die Zukunft hat. Dennoch wäre Angst am falschen Platz. Anders ist es, wenn ein Schüler den Unterricht aus eigener Schuld versäumt, nicht mitschreibt, nicht

Das Gebet und seine Macht

Als König Herodes Agrippa (41-44) sah, daß er bei den Juden durch die Tötung des Heiligen Jakobus des Älteren sich beliebt gemacht hatte, ließ er auch den Petrus ergreifen und ins Gefängnis werfen. Eine vierfache Wache von je vier Mann bewachte den Kerker. Die Christengemeinde aber flehte für den Apostel ohne Unterlass zu Gott. In der letzten Nacht vor seiner Aburteilung schlief Petrus zwischen zwei Soldaten, mit doppelten Ketten gefesselt. Plötzlich erstrahlte das Gefängnis von Himmelslicht. Ein Engel des Herrn erschien weckte den hl. Petrus und sprach: „Steh eilig auf!“ Da fiel die Kette von seinen Händen, Petrus ging den Engel nach. Er wusste nicht, war es Wirklichkeit oder Traum. Sie schritten an der ersten und zweiten Wache vorüber und kamen zu den eisernen Tor, welches in die Stadt führte. Das Tor öffnete sich von selbst. Sie traten hinaus und gingen eine Straße vorwärts. Plötzlich verschwand der Engel. Jetzt erst kam Petrus zu sich und sprach: „Nun weiß ich wahrhaftig, da

Tagesgedanke

Im Judentum gab es die Tradition, am 40. Tag nach der Geburt den Erstgeborenen Gott zurückzuschenken. Jedes Kind wurde dankbar als ein Geschenk Gottes betrachtet, das nur in unsere Obhut übergeben wird, aber Gott selbst angehört. Und so ist es ja auch!  Die Aufopferung im Tempel macht deutlich, dass Gott als der Geber des Lebens ein Anrecht auf den Menschen – jeden Menschen – hat.    Friedhelm Hofmann (*1942), Bischof von Würzburg Quelle: Das Wort Gottes für jeden Tag – St. Benno-Verlag, Leipzig

Frieden mit Dir

Halte zuerst dich selbst in Frieden, erst dann kannst du anderen Frieden schenken, - Der gute friedvolle Mensch wendet alles zum Guten.  Wer in Tiefem Frieden lebt, hat in nichts Argwohn.  Wer aber missmutig und aufgeregt ist, wird von allem  möglichen Argwohn geplagt, kommt selber nicht in Ruhe und lässt auch andere nicht in Ruhe.  Ereifere dich als zunächst über dich selbst, dann erst magst du berechtigt sein, dich über deinen Mitmen- schen zu ereifern.  Willst du ertragen werden, ertrage den anderen ebenso.  Wer besser zu leiden versteht, wird tieferen Frieden bewahren.  Ein solcher ist Sieger über sich selbst und Herr der Welt, Freund Christi und Erbe des Himmels. Thomas von Kempen Quelle: Einkehr für die Seele – St. Benno-Verlag, Leipzig

Hilfreicher Weg

    Wir sollen also dankbar sein für das Geheimnis der Gebote und der Sakramente. In ihnen hat uns Gott einen hilfreichen Weg geschenkt, ein erfülltes Leben zu leben, ein Leben, das von einer Gnade und seinem göttlichen Geist durchdrungen ist. P. Anselm Grün Quelle: Einkehr für die Seele – St. Benno-Verlag, Leipzig

Heiligsprechung von Joseph Vaz

Bei seiner Reise nach Asien hatte Papst Franziskus auch einem Besuch in Sri Lankas (Ceylon) vor.  Der Inselstaat (20 Millionen Einwohner) ist dem indischen Subkontinent vorgelagert. Bereits im 5. Jahrhundert kamen erste christliche Missionare aus Persien ins heutige Sri Lanka. Doch erst mit der Ankunft der Portugiesen im 16. Jahrhundert begann eine systematische, von katholischen Orden getragene Mission.  Heute leben rund 1,5 Millionen Katholiken, etwa sieben Prozent der Bevölkerung Sri Lanka, im Hautstadt-Erzbistum Colombo und in elf weiteren Bistümern. Sie gehören je etwa zur Hälfte der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit an. In 433 Gemeinden wirken insgesamt 836 Diözesan- und 478 Ordenspriester. Die Zahl der Priesterberufungen gilt als hoch.  Dass die katholische Kirche auf Sri Lanka die Unterdrückung durch die protestantischen Niederländer seit Mitte des 17. Jahrhunderts überlebte, verdankt sie vor allem dem Wirken des indischen Missionars Joseph

Vom Gott erfüllt

Herr, dein Wesen ist mit froher Innigkeit dem Vater zugewandt. Dein Herz wollte we- sentlich das Herz seines Sohnes sein, der sich in inniger Liebe ständig dem Vater zuwendet. Du verlangst danach, deinen Blick in der Anschauung des Vaters zu verlieren. Seine Nähe hast du beglückt im Alter von zwölf Jahren im Tempel erfahren und später in der Einsamkeit der Wüste.  Das Beste deiner Person hast du dieser Nähe geweilt:  Wie sehr verströmte sich dein Wesen im stillen Gebet zum Vater! Wie glühend verlangtest du danach, in deinem öffentlichen Leben alles für ihn zu tun, alles nach seinem Willen zu erfüllen! Du begeg- netest ihm überall in der Natur und in den Men- schen, du folgtest seinem Willen bis in den Tod und legtest schließlich deinen Geist in seine Hände. Teile mit uns dieses Erfülltsein vom Vater, das dein Herz besaß. Richte unser Erkennen und Wollen auf den Vater. Lass unser Denken, Beten und alles, was wir tun zu seiner Ehre,