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Befürworter der Abtreibung dürfen nicht kommunizieren


Ein 'Bomben-Interview' in Richtung Amerika - Raymond Burke, oberster Richter im Vatikan, stellt klar, dass öffentliche Befürworter der Abtreibung nicht kommunizieren dürfen - Von Guido Horst / Die Tagespost

Rom (kath.net/DT) Mitten in die nachrichtenarme Sommerzeit hinein hat der neue Mann an der Spitze des Obersten Gerichthofs der Apostolischen Signatur in Rom, Erzbischof Raymond Burke, der italienischen Monatszeitschrift „Radici cristiane“ ein aufsehen- erregendes Interview gegeben.

Wer eine schwere Sünde begangen habe, dürfe nicht die Kommunion empfangen, so der Erzbischof. Wenn es sich aber um Politiker handle, die öffentlich für ein Verbrechen wie die Abtreibung eintreten würden, dürften diese von der Kirche auch öffentlich aufgefordert werden, der Eucharistie fernzubleiben, fügte Burke mit Blick auf einige Vorfälle in seiner Heimat an.

Raymond Burke war zuletzt Erzbischof der Diözese Saint Louis in den Vereinigten Staaten, bis ihn Benedikt XVI. im vergangenen Juni zum Präfekten des Obersten Gerichtshofs der Apostolischen Signatur ernannte, der letzten Appellationsinstanz des Vatikans vor dem Papst, nachdem der bisherige Amtsinhaber, Kardinal Agostino Vallini, als Nachfolger von Kardinal Camillo Ruini Bischofsvikar des Papstes für die Diözese Rom geworden war.

In dem ausführlichen Gespräch mit der christlichen Monatszeitschrift stellt der oberste Richter des Vatikans in einfachen Worten die Lehre der Kirche über die Eucharistie dar, beklagt die weit verbreitete Laxheit im Umgang mit dem Leib des Herrn und das Sakrileg, das jemand begeht, der trotz einer unchristlichen Lebensführung die Kommunion empfängt.

Die in der Kirche selten gewordene klare Sprache, der sich Burke dabei bedient, hat manche italienische Redaktionen dazu geführt, von einem „Bomben-Interview“ zu sprechen.

Dazu passte es dann, dass der „Osservatore Romano“ zeitgleich zum Erscheinen dieses Interviews in breiter Aufmachung das Buch eines weiteren amerikanischen Erzbischofs vorstellte, das seit dem 12. August in den Vereinigten Staaten zu haben ist – pünktlich zu einem der wichtigsten Präsidentschaftswahlkämpfe der jüngeren Geschichte der Vereinigten Staaten.

Der Autor, Charles J. Chaput, leitet die Erzdiözese von Denver, der Titel und vor allem der Untertitel seines Buchs machen deutlich, worum es geht: „Render Unto Caesar. Serving the Nation by Living Our Catholic Beliefs in Political Life“ – „Dem Cäsar geben. Der Nation dienen, indem wir unseren katholischen Glauben im politischen Leben leben“. Erzbischof Chaputs Buch zieht den gesamten Rahmen des katholischen Zeugnisses in Politik und Öffentlichkeit auf, in dem sich auch Raymond Burke bewegt.

69 Millionen Katholiken, so Chaput, leben in den Vereinigten Staaten. Im amerikanischen Kongress sitzen 150 katholische Abgeordnete. Im Senat ist jeder vierte ein Katholik. Und im Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten stellen die Katholiken sogar die Mehrheit. Aber hat das Folgen für das Land, fragt der Autor.

Die Trennung von Kirche und Staat ist auch für Chaput unantastbar. Aber für einen katholischen Politiker kann es keine Trennung geben zwischen seinem Glauben und der von ihm befürworteten Politik – zumindest dann nicht, wenn es um so grundsätzliche Fragen geht wie den Schutz des menschlichen Lebens von der Empfängnis bis zu seinem natürlichen Tod.

Dass die Treue zum Lehramt der Kirche nicht durchgängig ein Ausweis katholischer Politiker in den Staaten ist, musste selbst Benedikt XVI. bitter erfahren, als bei einem Gottesdienst in Washington während seiner Amerika-Reise im April vier öffentliche Befürworter der straffreien Abtreibung die Kommunion empfingen: Nancy Pelosi, John Kerry, Ted Kennedy und Rudolph Giuliani.

Erzbischof Chaput, Kapuziner und Indianer vom Stamm der Potawatomi, wendet sich in seinem Buch entschieden gegen den in den Medien, den Universitäten und in der Politik vorherrschenden Trend, den Glauben zu einer reinen Privatsache zu machen. Und wenn es eine Krise des Glaubens und der Mission in der Kirche der Vereinigten Staaten gebe, wenn Katholiken in der Öffentlichkeit Kompromisse zwischen Zeitgeist und kirchlicher Lehre schlössen, dann sei die Erneuerung des Glaubens nicht nur Aufgabe der Bischöfe, sondern aller Gläubigen.

Und Chaput stellt in seinem Buch zwei Bischöfe vor, die sich nicht zum Schweigen bringen ließen: Joseph Rummel, von 1935 bis 1964 Erzbischof von New Orleans, der in seiner Amtszeit einen mutigen Kampf gegen die Rassentrennung in katholischen Schulen und Pfarreien führte und 1962 drei katholische Spitzenpolitiker exkommunizierte, die Kampagnen gegen seine Linie organisierten.

Rummel, so berichtet Chaput, erhielt am Ende sogar lobende Worte der New Yorker „Times“ wegen seiner Unbeugsamkeit in religiösen Prinzipienfragen.Der andere Bischof, den Chaput anführt, ist eben Raymond Burke, der 2004 in die Schlagzeilen geriet, als er drei katholische Politiker bat, nicht zur Kommunion zu gehen, weil sich diese öffentlich „pro choice“, für ein Recht auf Abtreibung ausgesprochen hatten.

Burke allerdings, so fügt Chaput hinzu, erhielt keine lobende Worte der „New York Times“.Nun wirkt Burke im Vatikan und nahm in dem Interview für die August/September-Ausgabe von „Radici cristiane“ kein Blatt vor den Mund. Ein Grund für die Laxheit im Umgang mit der Kommunion sei die Vernachlässigung der eucharistischen Frömmigkeit mit Prozessionen, Segnungen und Anbetungen.

„Ohne die Verehrung des Allerheiligsten Sakraments verlieren die Leute schnell den eucharistischen Glauben“, meint Burke und fügt hinzu, dass auch die notwendige Verbindung zwischen den Sakramenten der Buße und der Eucharistie verlorengegangen ist. „Wenn wir getauft und zum Vernunftgebrauch gelangt sind“, so der Erzbischof, „müssen wir vorbereitet sein, um die Kommunion zu empfangen.“

Dann solle man auch häufig zur Kommunion gehen, aber ein Recht darauf habe man nicht. In diesem Zusammenhang hätten die Bischöfe und Pfarrer die Pflicht, zu unterweisen und zu korrigieren, zumal es, wie Burke weiter erläutert, zwei Canones des Kirchenrechts gebe, die den würdigen Empfang der Kommunion betreffen.

Zum einen hätten sie zum Ziel, den Gläubigen selbst zu schützen. Denn wenn er im Stand der schweren Sünde die Eucharistie empfange, sei das ein Sakrileg. Die Kirche müsse jeden vor der Kommunion anhalten, sein Gewissen zu prüfen.

Es gebe aber auch die Fälle, so Burke, dass Personen freiwillig schwere Sünden begehen und es sich um öffentliche Fälle handle, wie bei Politikern, die wissentlich und mit innerer Zustimmung Handlungen unterstützten, die gegen das göttliche und ewige Moralgesetz sind.

„Zum Beispiel durch die öffentliche Unterstützung der straffreien Abtreibung, die die Unterdrückung eines unschuldigen und wehrlosen Menschen mit sich bringt.“ „Eine Person, die auf diese Weise sündigt, ist öffentlich mit dem Ziel zu ermahnen, dass sie solange nicht die Kommunion empfängt, bis sie ihr Leben nicht geändert hat.

Wenn eine solche Person nach der Verwarnung dennoch im Stand der öffentlichen schweren Sünde verbleibt und sich nähert, um die Eucharistie zu empfangen, ist der Zelebrant der Eucharistiefeier verpflichtet, ihm diese zu verweigern.“ Dabei, so fährt der oberste Richter des Papstes fort, gehe es um das Wohl der betreffenden Person und das der Kirche. „Vor allem aber um das Heil der Person selbst, die daran gehindert werden soll, ein Sakrileg zu begehen.“

Zum anderen, so Burke weiter, gehe es um das Heil der Kirche, darum, einen zweifachen Skandal zu verhindern: „Man muss verhindern, dass die Leute dazu verführt werden zu glauben, dass man sich im Stand der schweren Sünde der Eucharistie nähern dürfe.“

Und der andere Skandal bestünde darin, dass die Leute denken könnten, dass die schwere Sünde, die jene Person öffentlich begeht, offensichtlich nicht so schwer sei, weil die Kirche sie ja zur Kommunion zulasse. „Wenn wir eine Person des öffentlichen Lebens, die offen und freiwillig für das Recht auf Abtreibung eintritt, erlauben, die Eucharistie zu empfangen, was sollen dann die einfachen Leute denken?“, fragt Erzbischof Burke. Doch nur, dass es in gewisser Weise korrekt sei, ein unschuldiges Leben im Mutterleib zu töten.

Starke und kompromisslose Worte für einen hohen Kirchenmann, den nun die Kardinalswürde erwartet und der mit diesem Interview seine Visitenkarte als enger Mitarbeiter des Papstes abgegeben hat.
Artikel auf http://www.kath.net/detail.php?id=20697

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