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Die Weihe Ecuadors an das Heiligste Herz Jesu

Gabriel Gregorio García Moreno (* 24. Dezember 1821 in Guayaquil; † 6. August 1875 in Quito) war zweimal Präsident seines Landes: von 1859 bis 1865 und von 1869 bis 1875, als er bei einem grausamen Überfall ermordet wurde. Während seiner zweiten Amtszeit hatte Garcia Moreno schon lange den Wunsch gehegt, nach dem Beispiele Tyrols auch die Republik Ecuador dem heiligsten Herzen Jesu zu weihen. Als daher im Jahre 1873 die Bischöfe des Landes auf einem Provinzialkonzil beschlossen, diese Weihe ihrer Diözesen zu vollziehen, wollte Moreno, dass dieser Akt nicht bloß einen kirchlichen, sondern einen offiziell staatlichen Charakter annehme. Deshalb beantragte er beim Kongress, das der gesetzgebende Körper mit dem Präsidenten der Republik an der Spitze diese Weihe der Nation auch im Namen des Staates vollziehe. Moreno befürwortete auch eine durchgreifende Vorbereitung des Volkes auf diesen Tag, und auf sein Betreiben wurden in allen Kirchen Volksmissionen abgehalten. Am 25. März 1874, am Feste Mariä Verkündigung, vollzog während des feierlichen Hochamtes zuerst der Erzbischof von Quito im Namen der Kirche und dann Moreno im Namen des Staates, an den Stufen des Altares kniend mit lauter, weithin vernehmbarer Stimme die Weihe des Ecuadorianischen Landes an das heiligste Herz Jesu mit folgenden Worten:

Herr, dies ist Dein geliebtes Volk.
Immer, o mein Jesus, wird es Dich als seinen Gott erkennen.
Niemals werden seine Augen sich auf einen anderen Stern richten, als auf diesen Stern der Liebe und der Barmherzigkeit, der in der Mitte Deiner Brust glänzt, das Heiligtum der Gottheit, die Arche Deines Herzens.
Siehe, o unser Gott: mächtige Völker und Nationen durchbohren den süßen Schoß Deiner Barmherzigkeit mit spitzen Pfeilen. Unsere Feinde schmähen unseren Glauben und spotten unserer Hoffnung, weil wir sie in Dich gelegt haben. Dabei trösten dieses Dir ergebene Volk, sein Präsident, seine Gesetzgeber, seine Bischöfe Deinen Stellvertreter auf Erden, trocknen die Tränen Deiner Kirche, und verwirren die Gottlosigkeit und die Apostasie der Welt, weil sie sich beeilen, im Meer Deiner Liebe und Güte sich zu verlieren, das Dein sanftes Herz ihnen aufdeckt.
Sei also, o unser Gott, sei Dein Herz der brennende Leuchtturm unseres Glaubens, es sei der sichere Anker unserer Hoffnung, das Wahrzeichen auf unsere Fahnen, der undurchdringbare Schild unserer Schwachheit, die Morgenröte eines unerschütterlichen Friedens, das starke Band einer heiligen Eintracht, die Wolke, die unsere Felder fruchtbar macht, die Sonne, die unsere Horizonte erhellt, schließlich die überreiche Quelle des Fortschritts und der Fülle, derer wir bedürfen, damit wir Kirchen und Altäre errichten, wo seine heilige und herrliche Pracht in ewiger und friedvoller Herrlichkeit erstrahle.
Wir weihen und geben uns also bedingungslos Deinem göttlichen Herzen, und bitten Dich:
Vermehre ohne Ende die Jahre unseres religiösen Friedens; verbanne Gottlosigkeit und Korruption, Unglück und Elend aus unserem Vaterland.
Möge Dein Glaube unsere Gesetze bestimmen, Deine Gerechtigkeit unsere Gerichte regieren,
Deine Milde und Stärke unsere Führer stützen und leiten; Deine Weisheit, Heiligkeit und Eifer unsere Priester zur Vollkommenheit führen; Deine Gnade bekehre alle Söhne Ecuadors und Deine Herrlichkeit kröne sie in der Ewigkeit: Auf dass alle Völker und Nationen der Erde, mit heiligem Neid das wahre Glück und das Aufblühen unseres Volkes betrachtend,  ihrerseits Zuflucht nehmen zu Deinem liebenden Herzen und in Ihm den ruhigen Schlaf des Friedens schlafen, den diese reine Quelle und vollkommene Symbol der Liebe und Güte der Welt schenkt. Amen.

Zur Erinnerung an die Weihezeremonie des Landes wurde 1892 in Quito eine Basilika zu Ehren des Heiligsten Herzen Jesu errichtet, mit der Bezeichnung „Basílica del Voto Nacional“ (des nationalen Gelübdes). García Morenos sterbliche Überreste befinden sich seit 1990 in der neuen Krypta. Sein Herz befindet sich in der Herz-Jesu-Kapelle der Basilika.


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